Aus dem Klimaaktionsbüro
Seit Anfang Juli arbeiten rund 20 Menschen von Fridays for Future und Klimaaktionsbündnis an den Forderungen für Freiburg.
In zehn Arbeitskreisen suchen Fridays for Future den Dialog mit Expert*innen und interessierten Einzelpersonen. In zwei Klausuren werden wir Mitte September und Anfang Oktober die Ergebnisse unserer Recherchen zusammentragen. Dann wird uns auch GermanZero tatkräftig bei der Ausarbeitung unseres Klimaplans für Freiburg unterstützen.

Seit Anfang Juli investiert zudem ein vierköpfiges Team jede Woche rund 50 Arbeitsstunden in die Koordinierung und Vorbereitung der jeweils nächsten Schritte.
Wir haben mit dem Team gesprochen und gefragt, warum es den Großteil der Sommerferien diesmal in einem Büro und nicht am Strand verbringt.
Anna (20) sagt:
"Die erste Demo im Januar 2019, die hat mich einfach gepackt – der Spirit, dass sich so viele Menschen für Klimagerechtigkeit zusammentun. Das hat mich auch politisiert. Es ist mir wichtig, vor Ort etwas zu tun, weil man da am ehesten etwas bewegen kann. Uns wurde in Gesprächen mit den Gemeinderatsfraktionen gesagt, dass durch unseren Druck Klimathemen im Gemeinderat viel leichter durchkamen. Und auch in der Stadtverwaltung hat es durch unsere Demos und Forderungen ein anderes Gewicht bekommen. Man braucht Beides: den Druck von der Straße und inhaltlich ausgearbeitete Forderungen – das hilft dann auch den Entscheidungsträger*innen."
Nachdem Sarah-Lea (19) im Januar auf der ersten Fridays-Demo dabei war, hat sie die nächsten zwei Demos in ihrem Heimatort Neuenberg organisiert.
"Mit den Demos ist noch mal mehr der Groschen bei mir gefallen. Wir müssen jetzt direkt zeigen, wo es falsch läuft und was zu tun ist. Letztes Jahr rund um Halloween war ich an einem Punkt, da hätte ich nur noch schreien können. Ich habe mich gefragt: Bringt das denn überhaupt noch was?! Auf der anderen Seite ich finde ich es krass, wie viele Menschen sich weltweit vereinen, um für das Thema zu kämpfen. Das ist sehr stark, wenn auch der Grund dafür sehr traurig ist. Wenn wir Druck aufbauen, können wir etwas erreichen."
Clara (24) hatte sich schon eine Zeit lang bei Extinction Rebellion engagiert, bevor sie Anfang des Jahres für zwei Monate als Praktikantin ins Klimaaktionsbüro kam. Die studierte Umweltnaturwissenschaftlerin bildet als Honorkraft derzeit das Rückgrat des Kampagnenbüros. Warum ist sie dabei?
"Ich bin nicht so festgelegt auf die Forderungen der Fridays, aber immer auf der Suche nach kollektiven Anknüpfungspunkten. Ich sehe in kommunalpolitischen Aufgaben einen guten Hebel, um unseren Positionen Raum zu geben. Ich finde es schön, hier auch utopisch zu arbeiten, nicht nur dystopisch."
Dirk (54) ist im Mai 2019 dem Ruf der Fridays gefolgt, als die Erwachsenen aufgerufen wurden, sich den Fridays in ihren Klimastreiks anzuschliessen.
"In meiner Lebenszeit wurden zwei Drittel der CO2-Emissionen verursacht, die jetzt den Klimawandel verursachen. Wir werden als die zerstörendste Generation in die Geschichte eingehen. Ich glaube aber, dass jedes kleine Ringen um eine Bewegung in die richtige Richtung – hin zu einer Kultur der Klimagerechtigkeit – von grundlegender Bedeutung ist. Es ist die einzige Chance, es gibt keine Alternative – und es ist ein großes Geschenk, generationsübergreifend zusammen daran zu arbeiten."
Mitte Oktober werden wir unsere Forderungen dann dem Rat der Stadt übergeben. Wir würden uns riesig freuen, wenn ihr dabei seid!